Eine Frau kam am 15. Januar in Vouvry (VS) ums Leben.
Den Medien war zu entnehmen, dass eine 30-jährige Frau in Vouvry im Wallis an Kopfverletzungen gestorben ist. Bisher ist nichts weiter über sie bekannt. Wir würden gerne ihren Namen erfahren und wissen, was sie liebte, damit wir ihrer gedenken können. Wir denken an ihre Angehörigen und senden ihnen Kraft und Mut.
Wir haben uns zunächst entschieden, einen potenziellen Feminizid zu melden, weil uns die Informationen fehlten. Aber nach dem Lesen der Pressemitteilung der Polizei haben wir uns entschieden, den Tod unserer Schwester in Vouvry als Feminizid zu melden. Wir erklären euch, warum: Die Walliser Polizei gibt in ihrer Mitteilung an, dass die Frau verletzt in der Wohnung ihres Lebensgefährten aufgefunden wurde, dass eine Untersuchung eingeleitet wurde und erinnert an die Unschuldsvermutung bis zu einer endgültigen Verurteilung. Wenn man alle Nachrichten über den Tod von Frauen und queeren Personen in der Schweiz durchforstet, hat man gelernt, dass, wenn die Polizei nicht erwähnt, dass es sich mit Sicherheit um einen Unfall handelt, es sich um einen Mord handelt. Die Walliser Polizei hat sich bereits in der Vergangenheit durch obskure Mitteilungen hervorgetan, die patriarchale Gewalt unsichtbar machen. Im Dezember 2023 gab sie in einer Pressemitteilung an: „Schüsse, 2 Tote und ein Verletzter“. In Wirklichkeit handelte es sich um einen Doppelmord, darunter der Mord an einer Frau, die der Angreifer seit Jahren belästigt und bedroht hatte. Wie das Feministische Kollektiv Wallis jedoch feststellte: „Bei dieser Katastrophe für die Frauen liegt es in der Verantwortung unserer Gesellschaft, diese Handlungen anzuprangern, indem sie klar benannt werden.“.
Ohne die Arbeit vieler komplett ehrenamtlich arbeitender feministischer Kollektive wüssten wir nicht, dass alle zwei Wochen ein Feminizid stattfindet, und fänden es unvorstellbar. Seit Beginn des Jahres 2025 wurden drei Frauen durch patriarchalische Gewalt aus dem Leben gerissen. Wann wird unsere Regierung endlich aufwachen und dringende Massnahmen zur Verhinderung von Feminizide und patriarchalischer Gewalt ergreifen? Was sicher ist: Wir geben nicht auf und werden die Feminizide an unseren Schwestern nicht hinnehmen, ohne zu reagieren.