An die Frau in Thonon-les-Bains: Wir glauben, dass du aus Notwehr gegen deinen gewalttätigen Partner gehandelt hast. Wenn dies der Fall ist, hast du unsere volle Unterstützung.
Im März 2023 hat eine Frau in Thonon, in der Nähe von Genf, ihren Partner erstochen. Wenn eine Frau ihren Partner oder Ehemann physisch verletzt, wird oft vorschnell von häuslicher Gewalt ausgegangen, doch in vielen solchen Fällen sieht die Realität anders aus.
Während physische Angriffe von Männern meist angewandt werden, um einen Besitzanspruch zu untermauern, werden sie von Frauen in der überwiegenden Mehrheit als Selbstverteidigung ausgeübt. Beim Weiterlesen erfährt man in der Presse, dass der betreffende Lebensgefährte im Jahr 2022 wegen häuslicher Gewalt verurteilt wurde.
Als Kampagne, die gegen Feminizide kämpft, sagen wir laut und deutlich, dass Selbstverteidigung gegen patriarchale Gewalt legitim ist. An alle Menschen, die sich für das Leben entschieden und einen Weg gefunden haben, sich zu verteidigen: Wir unterstützen euch von ganzem Herzen.
Auf der ganzen Welt werden Tausende von Frauen kriminalisiert, weil sie ihr Leben gerettet haben. In Frankreich wurde Alexandra Richard zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie ihren Ehemann, der sie gefoltert hatte, getötet hat.
Es ist von grösster Bedeutung, alle Frauen und alle von patriarchaler Gewalt betroffenen Menschen zu unterstützen, die kriminalisiert werden, weil sie in Notwehr gehandelt haben.