Das Jahr hat gerade erst begonnen und wir erfahren, dass eine unserer Schwestern tot in ihrer Wohnung an der Güterstrasse in Biel aufgefunden wurde. Wir kennen weder ihren Namen, noch ihr Alter, noch die genauen Umstände ihres Todes. Ihre Nachbarin erzählte den Medien, dass die Polizei schon mehrmals bei ihr gewesen sei.
Wir können nicht anders, als zu schreien, dass dieser Tod hätte vermieden werden können. Feminiziden gehen immer andere Formen von Gewalt voraus, die oftmals ignoriert oder bagatellisiert werden. Der Kampf für ein Ende der Feminizide ist ein Kampf gegen ein ganzes System, das Frauen und queere Menschen abwertet und objektiviert. Wir werden diesen Kampf so lange wie nötig weiterführen.
In unserer Vorstellung existiert eine feministische Gesellschaft, in der wir leben möchten, bereits. Wir fangen bereits an, sie zu bauen, sie zu erfinden. Und es ist diese Perspektive, die uns trägt und die uns die Kraft und Entschlossenheit zum Kampf gibt.