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Aktion Feminizid

Patriarchale Gewalt sichtbar machen

Vor einigen Tagen ereignete sich in Gümligen (BE) ein versuchter Feminizid. Ein weiteres Mal wurde deutlich, dass patriarchale Gewalt nicht nur ein abstraktes Konzept ist, sondern bittere Realität – hier, in unseren Quartieren, in unserem Alltag. Wir wollen diese Gewalt nicht hinnehmen, wir wollen nicht schweigen, sondern uns gemeinsam gegen diese patriarchale Gewalt organisieren.

In Gedanken sind wir bei der überlebenden Frau und drücken unsere Solidarität aus. Wir hoffen, dass du dich von diesem Angriff erholt und wünschen dir viel Kraft. Falls du das liest, du kannst dich jederzeit bei uns melden!
Mit dem Transparent wollen wir aber auch die Menschen im Quartier erreichen, die vielleicht gar nicht mitbekommen haben, was sich in ihrer Umgebung ereignete. Wir rufen allgemein Menschen dazu auf, nicht wegzusehen, denn patriarchale Gewalt ist keine Privatangelegenheit, sie geht uns alle etwas an.

Das Aufhängen dieses Transparentes ist kein blosser symbolischer Akt. Es ist ein Versuch, die Normalisierung von patriarchaler Gewalt aufzubrechen. Solche Taten geschehen nicht aus dem Nichts. Sie sind Ausdruck einer tief verwurzelten gesellschaftlichen Struktur, die Gewalt gegen Frauen, weiblich gelesene Menschen und queere Menschen duldet, verharmlost und oft unsichtbar macht.

Es ist jedoch nicht genug, wenn wir bloss schockiert sind über diese Gewalt. Wir müssen handeln. Patriarchale Gewalt wird nicht enden, wenn wir die Verantwortung nur auf die Betroffenen abwälzen oder den Tätern individuelle Schuld zuschreiben, ohne die Strukturen dahinter zu hinterfragen. Als Gesellschaft müssen wir aktiv werden: zuhören, unterstützen und solidarisch handeln.


Lasst uns kollektiv für eine Welt kämpfen, in der solche Taten keinen Platz mehr haben.