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Aktion Feminizid Statement

Alle 2 Wochen ein Feminizid in der Schweiz

Diese tödliche Serie muss enden!

Das neue Jahr hat begonnen, wie das alte geendet hat: Nach wie vor kommt es in der Schweiz im Schnitt alle zwei Wochen zu einem Feminizid (von dem wir wissen)! Für Frauen und Menschen, die als Frauen gelesen werden, ist die Schweiz alles andere als sicher und die Bedrohung geht nicht vom Unbekannten draussen auf der Strasse aus.
Was, wenn alle zwei Wochen ein einflussreicher Unternehmer ermordet würde? Wie würde dann die Reaktion der Medien, der Politik und der Gesellschaft aussehen?
Wir weigern uns, stumm zuzusehen, wie unsere Geschwister ermordet werden. Diese Gewalt wird auch deshalb schweigend akzeptiert, weil sie notwendig ist, damit die patriarchale Gesellschaftsordnung weiter bestehen kann. Doch wir sagen laut und deutlich: Jeder Feminizid kann und muss verhindert werden, wenn wir alle hinsehen. Jeder Feminizid betrifft uns alle und sollte einen öffentlichen Skandal auslösen. Jeder Feminizid ist einer zu viel!


Stopp Feminizide, jetzt!

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Veranstaltung

8. März 2024: Demo in Basel

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Statement

Wie viele verdeckte Feminizide gibt es in der Schweiz?

Dank der enormen Arbeit des Stop Femizid-Projekts werden die Feminizide in der Schweiz nun endlich gemeldet und ihr erschreckendes Ausmaß enthüllt. Doch wie viele Feminizide bleiben unentdeckt, weil die Schweizer Regierung, die das Problem so sehr ignoriert, diese vielen Morde nicht einmal auflistet?


Dank des Vertrauens und des Engagements zahlreicher Aktivistinnen wurde bekannt, dass 2023 in Genf zwei Feminizide stattfanden, von denen wir nichts wussten. Der erste fand im Stadtteil Libellules statt, wo eine schwangere Frau mit 14 Messerstichen getötet wurde. Der zweite Fall ereignete sich im Stadtteil Vernier, wo eine Frau an den Folgen von sexueller Gewalt starb. Wir möchten darauf hinweisen, dass diese beiden Feminizide, über die kaum jemand gesprochen hat, in populären Genfer Stadtvierteln stattfanden. Es ist vielleicht kein Zufall, dass Feminizide, die in Arbeitervierteln stattfinden, weniger wahrscheinlich die Aufmerksamkeit der Medien auf sich ziehen. Denn im kapitalistischen System ist nicht jedes Leben gleich viel wert.


Es wurde angekündigt, dass es im Jahr 2023 in der Schweiz 22 Feminizide geben würde, aber jetzt ist die Zahl auf 24 angestiegen. Das ist ein Feminizid alle zwei Wochen. Man fragt sich, wie viele weitere Leben durch patriarchale Gewalt in der Stille und Gleichgültigkeit ausgelöscht wurden. Wie viele Feminizide, von denen wir nie etwas erfahren werden?


Für diese beiden in Genf ermordeten Frauen und für alle Opfer von Feminizide, aber auch für alle Überlebenden muss das Schweigen gebrochen werden!

Wir werden immer mehr, die ihre Kräfte vereinen, um zu kämpfen. Und wenn wir gegen dieses jahrtausendealte patriarchale System kämpfen, dann weil wir davon überzeugt sind, dass wir gewinnen können!

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Feminizid

13. Februar: 5. Feminizid mit Bezug zur Schweiz im Jahr 2024

Diesen Dienstag wurde eine Frau in Binningen (BL) in ihrem Wohnhaus von ihrem Ehemann getötet. Ihr Name war Kristina, sie war 38 Jahre alt und hatte 2 Töchter. Wir schicken viel Kraft an die Kinder und das trauernde Umfeld und denken an euch.

Es ist erschreckend, mit welcher Regelmässigkeit und Häufigkeit patriarchale Gewalt Frauen und weiblich gelesene Personen aus dem Leben reisst. Noch nicht einmal 7 Wochen sind um in neuen Jahr und bereits fünf Feminizide mit Bezug zur Schweiz!

Die Medien beschreiben Kristinas Leben auf Social Media mit ihrem Mann als Bilderbuchleben auf dem Villenhügel. Wir fragen uns, was für ein Bilderbuchleben das sein soll, in dem ein Mann seine Frau töten kann, ohne dass es verhindert wird? Ohne das Menschen vor Gewalt geschützt werden? Patriarchale Gewalt durchzieht unsere Gesellschaft durch alle Orte, Quartiere und Klassenzugehörigkeiten. Sie kann jede* treffen. Stoppen wir diese tödliche Epidemie – für Kristina, Mariam und alle anderen, die aus dem Leben gerissen wurden. Stoppen wir patriarchale Gewalt gemeinsam in dem wir uns zusammenschliessen um kollektive Antworten zu finden.

Keine einzige* mehr!

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Feminizid

4. Feminizid in der Schweiz im Jahr 2024

Ihr Name war Mariam!
Ihr lebloser Körper wurde im Rhein gefunden, sie war seit dem 31. Januar verschwunden.

Dies ist der vierte Feminizid in der Schweiz im Jahr 2024.

Ihr Name war Mariam und sie war 27 Jahre alt. Sie wurde von ihrem Ehemann ermordet. Und wir sind überzeugt, dass Mariam, Eli, Mélanie und all die anderen Opfer von Feminiziden noch bei uns wären, wenn wir nicht in einer Gesellschaft leben würden, die patriarchale Gewalt akzeptiert und normalisiert.

Wir werden uns so lange mobilisieren, wie es nötig ist, um die Erinnerung an Mariam und all die anderen am Leben zu erhalten.

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Aktion

Postkarten-Sets!

Im Büro der Gassenarbeit Bern treffen sich alle zwei Wochen Frauen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Gasse haben, und schreiben dort Texte zu selbstausgewählten Themen. Die Texte erscheinen im Mascara Heft und bieten verschiedenste Einblicke in ihr Leben.

Frauen vom Mascara haben Postkarten zum Thema Feminizide gemalt, die nun bei uns als Set erhältlich sind.
Es sind 5 Postkarten, die Herstellungskosten betragen pro Set Fr. 3.-. Wir möchten jeder Person offen lassen, welchen Betrag sie spenden möchte. Die Einnahmen der Postkarten werden mit dem Schreibprojekt Mascara geteilt.

Du kannst das Mascara auch unterstützen, indem du ein Jahresabo für das Heft bestellst unter mail@gassenarbeit-bern.ch

Falls du ein Postkartensets möchtest, kontaktiere uns per Mail niunamenos@immerda.ch oder schreib uns eine Nachricht auf Instagram.

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Veranstaltung

03.02.24: Protestkundgebung in Zürich

Am 3. Februar gehen wir auf die Strasse, um Feminizide sicht- und hörbar zu machen. Alle zwei Wochen wird in der Schweiz eine Frau aufgrund ihres Geschlechtes getötet.

Durch die Ignoranz des Staates & der Medien wird suggeriert, dass Feminizide Einzelfälle sind. Es findet eine Täter-Opfer-Umkehr statt & Feminizide werden als interne Familienangelegenheiten abgetan.

Das ist falsch. Feminizide sind die Spitze der patriarchalen Gewalt und haben System. Ein Feminizid ist die Konsequenz der vermeintlichen patriarchalen Macht.

Wir müssen Feminizide JETZT sichtbar machen. Wir müssen die Morde an Frauen JETZT als das benennen, was sie sind: FEMINIZIDE.

Organisiert euch und werdet aktiv gegen Feminizide.

Gedenken wir gemeinsam allen Frauen, die aufgrund der patriarchalen Gewalt getötet und verletzt werden. Soldiarisch stehen wir Seite an Seite mit allen Betroffenen & kämpfen gegen das System, das so viele Leben von Finta-Personen nimmt.

Kundgebung:

03.02.24 um 17:00 Uhr auf dem Ni-Una-Menos-Platz (ehem. Helvetiaplatz), offen für alle Gender

Nächste Sitzung:

31.01.24 um 19:00 Uhr im Kasama (offen für Flintaq+), kein Vorwissen nötig

Kommt zahlreich, seid laut & benennt, was benennt werden muss: FEMINIZID.

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Feminizid

Feminizid in Thailand

Am 8. Januar 2024 wurde eine Frau von ihrem Ehemann getötet, während sie sich in Thailand aufhielten. Ihr Name war Orathai und sie lebte in der Schweiz. Sie war vor einigen Monaten nach Thailand gezogen.
Dies ist der dritte Feminizid mit Bezug zur Schweiz, von dem wir im Jahr 2024 erfahren haben.
Mit Trauer und Wut nehmen wir die Nachricht vom Tod unserer Schwester Orathai zur Kenntnis. Wieder einmal ist die Art und Weise, wie die Schweizer Medien über Feminizide berichten, absolut empörend. Bevor wir erfuhren, dass der Mörder verhaftet worden war und den Mord an seiner Frau gestanden hatte, titelte der Blick “Schweizer Ehefrau verschwindet in Thailand” und berichtete von einem verzweifelten Ehemann, nachdem seine Frau verschwunden war, kurz nachdem sie ein Erbe erhalten hatte. In Wirklichkeit war er es, der sie getötet und danach wahrscheinlich ihr Geld gestohlen hatte.
Es wird darauf bestanden, dass dieser Feminizid gemeldet wird, auch wenn er nicht in der Schweiz stattgefunden hat. Es ist schwer vorstellbar, wie viele Feminizide von Schweizer Männern im Ausland begangen werden, die ungestraft bleiben und nie gemeldet werden.
Für Orathai, für alle durch patriarchale Gewalt Ermordeten, für alle Überlebenden, werden wir weiterkämpfen!
Unsere tiefsten Gedanken sind bei den Angehörigen von Orathai. Wenn Sie uns kontaktieren möchten, sind wir immer erreichbar. Wir schicken Ihnen viel Mut.

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Feminizid Statement

Karte der Feminizide im Jahr 2023

Die Orte, an denen sie getötet wurden, zu visualisieren, Feminizide mit einer Stadt, die man kennt, oder einem Dorf, durch das man gefahren ist, zu verbinden, macht diese Geschichten greifbarer. In der Schweiz kennen die meisten Menschen die Namen der Opfer von Feminiziden nicht. Das liegt an einer überentwickelten Kultur des Privatlebens und der fehlenden Anerkennung der Tatsache, dass Feminizide keine Privatangelegenheit sind, sondern politische Morde, gegen die wir gemeinsam kämpfen müssen. Die Karte hilft uns dabei, einen winzigen Teil der Geschichte dieser Frauen wiederzugeben.


Auf dieser Karte sehen wir die Feminizide, die im Jahr 2023 begangen wurden. Wir können sehen, dass dies ein Problem ist, das das ganze Land betrifft, die Städte genauso wie die Dörfer, die Täler genauso wie die Ebenen. Die Karte beleuchtet zwar die Feminizide, veredckt aber auch wichtige Informationen. Der fünfte markierte Feminizid in der Stadt Yverdon-les-bains verschleiert die Tatsache, dass es sich in Wirklichkeit um einen vierfachen Feminizid handelt. Ein Mann tötete seine Frau und seine drei Töchter. Zwei Feminizide, bei denen die Opfer in der Schweiz wohnten, aber auf Reisen im Ausland getötet wurden, sind ebenfalls nicht auf der Karte verzeichnet. Der erste betrifft eine Frau, die in Indien von einem Mann getötet wurde, mit dem sie zusammen war, der zweite eine Frau, die von ihrem Partner getötet wurde, während sie beide in Pristina an einer Hochzeit teilnahmen.
Wir veröffentlichen diese Karte, indem wir unsere tiefsten Gedanken an die Angehörigen der Opfer senden.

Wir möchten die Geschichten all dieser Frauen erzählen können, ihre Erinnerung am Leben erhalten können. Wir erinnern uns an sie in unserem Kampf zur Verhinderung von Feminiziden.

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Feminizid

Feminizid in Wädenswil (ZH)

Am 15. Januar wurde eine 56-jährige Frau von einem 25-jährigen Mann, der sie kannte, getötet.

Dies ist der zweite Feminizid in der Schweiz im Jahr 2024.

Patriarchale Gewalt tötet in der Schweiz etwa jede Woche. Die Zahl der Feminizide weltweit hat laut einem Ende 2023 veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen im Jahr 2022 einen Rekord erreicht.
Diese Morde sind keine Einzelfälle, die von irrationalen Menschen in einem Moment des Wahnsinns begangen werden. Sie sind das Ergebnis einer Gesellschaft, in der männliche Dominanz die Norm ist, in der Kontrollverhalten banalisiert wird und sexistische Diskriminierung eingebaut ist.
Aus diesem Grund ist der Kampf gegen Feminizide ein umfassender Kampf gegen patriarchale Gewalt in all ihren Formen. Zu diesem Kampf gehört auch die Erkenntnis, dass wir als von patriarchaler Unterdrückung Betroffene von diesem System geprägt sind und dass uns das manchmal dazu bringt, bestimmte Gewalt zu akzeptieren oder zu entschuldigen, die dann andere Gewalt möglich macht, bis hin zum Feminizid.


Lasst uns zusammenstehen, solidarisch und entschlossen sein, der patriarchalen Gewalt keinen Raum mehr zu geben. Für unsere Schwester, die in Wädenswil getötet wurde, und für alle anderen werden wir auf der Asche des Patriarchats ein freies Leben aufbauen.