Kategorien
Aktion Feminizid

Feminizid in Beringen 20. Juli 2021

Beringen, 31. Juli 2021

Am 20. Juli wurde eine Schwester, eine Tochter, eine Freundin von ihrem Partner ermordet. Der Feminizid fand in dem Schaffhauser Dorf Beringen statt. Die Frau wurde von ihm erstochen. Im Jahr 2021 ist das bereits der 19. Feminizid in der Region der schweiz. Innerhalb von einem Jahr ist es bereits der 25. Feminizid.

Diese Morde sind keine Einzelfälle, sie sind Ausdruck der patriarchalen Gesellschaft, in der es für Männer immer wieder selbstverständlich ist, dass sie die Kontrolle und Macht über Frauen, Trans- und nonbinären Personen haben wollen und diese auch mit Gewalt durchsetzen. Es ist ein Ausdruck der gewalttätigen Welt in der wir uns befinden, in der gerade Frauen, Trans- und nonbinäre Personen oftmals mehrfacher Gewalt ausgesetzt sind und sich gegen Gewalt aufgrund ihres Geschlechtes, ihrer Sexualität, ihrer Klasse und ihrer Herkunft wehren müssen. Um dieser Gewalt zu erwidern, müssen wir uns zusammenschliessen und gegen rechte, patriarchale und rassistische Hetze zurückschlagen. Nehmt ihr uns eine, antworten wir alle.

Mit einem Feminizid wird versucht die Geschichte einer Frau, einer Trans- oder nonbinären Person auszulöschen. Wir müssen die Namen und Geschichten der ermordeten Schwestern kennen um gegen diese Auslöschung vorzugehen, wir müssen uns erinnern und die Geschichte aus feministischer und antikolonialer Perspektive kennenlernen. Wir müssen über die Erfahrungen sprechen und sie nicht Tabuisieren und Stillschweigen. Lasst uns die Stimmen erheben, uns gegenseitig stärken und lautstark voller Wut, Verbundenheit und Entschlossenheit gegen das Patriarchat und dessen Welt kämpfen.

Heute waren wir in Beringen und haben der ermordeten Frau gedenkt und ein weiteres Zeichen gegen Feminizide gesetzt.

Kategorien
Aktion Feminizid International Statement

Gerechtigkeit für Eli – Gerechtigkeit für alle!

Bern, 7. Juni 2021

Seit Anfang des Jahres wurden in der Schweiz mindestens 13 Frauen durch Männergewalt getötet. Dreizehn Frauen zu viel. Dreizehn dokumentierte Frauenmorde unter vielen, über die vielleicht unter der Rubrik «Verschiedenes» berichtet wurde. Für diese Frauen und für alle anderen Überlebenden fordern wir Gerechtigkeit.

Der Skandal der Frauenmorde und der Männer-Gewalt, die ihnen vorausgeht, muss von den verschiedenen Behörden in diesem Land endlich ernst genommen werden. Der Bundesrat konnte die Fragen von Nationalrätin Tamara Funiciello zur strafrechtlichen Behandlung von Fällen von Frauenmorden nicht beantworten, weil «es keine nationalen Statistiken über Fälle von häuslicher Gewalt oder über die strafrechtliche Behandlung von Frauenmorden gibt“! Und der Bundesrat stellt in seiner Antwort klar, dass er nicht vorhat, seine Praxis zu ändern!

Evangelista Manon Moreno (Eli) wurde am 19. März 2020 in Bussigny von ihrem Partner, einem Polizisten, ermordet. Dies war kein Ehedrama, sondern ein Mord, der durch eine machoide und rassistische Gesellschaft ermöglicht wurde. Wir wollen Gerechtigkeit für sie, wir wollen, dass der Staat die Verantwortung für ihre Ermordung übernimmt, wir wollen, dass er auf allen Ebenen der Gesellschaft die notwendigen Maßnahmen ergreift, um die machoide Gewalt überall zu bekämpfen.

Heute waren wir auf dem Bundesplatz präsent, um für Gerechtigkeit für Eli zu fordern und zu zeigen, dass wir nicht mehr schweigen werden Wenn der Staat uns nicht schützt, müssen und werden wir uns selbst verteidigen.

Ni una menos, nicht eine weniger !