Beringen, 31. Juli 2021

Am 20. Juli wurde eine Schwester, eine Tochter, eine Freundin von ihrem Partner ermordet. Der Feminizid fand in dem Schaffhauser Dorf Beringen statt. Die Frau wurde von ihm erstochen. Im Jahr 2021 ist das bereits der 19. Feminizid in der Region der schweiz. Innerhalb von einem Jahr ist es bereits der 25. Feminizid.
Diese Morde sind keine Einzelfälle, sie sind Ausdruck der patriarchalen Gesellschaft, in der es für Männer immer wieder selbstverständlich ist, dass sie die Kontrolle und Macht über Frauen, Trans- und nonbinären Personen haben wollen und diese auch mit Gewalt durchsetzen. Es ist ein Ausdruck der gewalttätigen Welt in der wir uns befinden, in der gerade Frauen, Trans- und nonbinäre Personen oftmals mehrfacher Gewalt ausgesetzt sind und sich gegen Gewalt aufgrund ihres Geschlechtes, ihrer Sexualität, ihrer Klasse und ihrer Herkunft wehren müssen. Um dieser Gewalt zu erwidern, müssen wir uns zusammenschliessen und gegen rechte, patriarchale und rassistische Hetze zurückschlagen. Nehmt ihr uns eine, antworten wir alle.
Mit einem Feminizid wird versucht die Geschichte einer Frau, einer Trans- oder nonbinären Person auszulöschen. Wir müssen die Namen und Geschichten der ermordeten Schwestern kennen um gegen diese Auslöschung vorzugehen, wir müssen uns erinnern und die Geschichte aus feministischer und antikolonialer Perspektive kennenlernen. Wir müssen über die Erfahrungen sprechen und sie nicht Tabuisieren und Stillschweigen. Lasst uns die Stimmen erheben, uns gegenseitig stärken und lautstark voller Wut, Verbundenheit und Entschlossenheit gegen das Patriarchat und dessen Welt kämpfen.
Heute waren wir in Beringen und haben der ermordeten Frau gedenkt und ein weiteres Zeichen gegen Feminizide gesetzt.