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Aktion Feminizid Statement

Kundgebung nach dem 1. Feminizid 2025 in Biel

Redebeiträge während der Kundgebung
„Als ich gestern die Nachricht unserer ermordeten Schwester gelesen habe, war ich voller Trauer. Ich fühlte mich gelähmt, überfordert, verloren… Mein Kopf war voller Gedanken, bei jedem Feminizid frage ich mich „Wie kann so etwas passieren – immer und immer wieder? Wie wenig sind unsere Leben wert?“
In der Traurigkeit, fand ich auch meine Wut und die Antwort die wir wohl alle kennen. Wir leben in einem System, welches unsere Leben abwertet. Wir lernen von früh auf, dass unsere Worte kein Gewicht haben, dass unsere Körper anderen mehr gehören als uns selbst, dass „Liebe weh tut“ und Gewalt aus Liebe ausgeübt wird, dass eine Tote keinen Aufschrei wert ist.


In der Zeitung steht „Ehe-Streit der ausser Kontrolle gerät“, Männer – Täter – werden freigesprochen, da sie aus Verzweiflung oder Affekt Handeln würden, nicht wüssten, was sie tun. Das System, die Mächtigen stehen nicht auf unserer Seite, denn auch sie bedienen sich an unseren Körpern und denen unserer Schwestern.
Etwas lässt mich nicht los, wenn ich an die Tote denke. Ich kann nicht aufhören zu denken, dass ihre Ermordung vielleicht verhinderbar gewesen wäre. Die Polizei in Biel ist momentan bekannt dafür, wie verantwortungslos und gewaltvoll sie mit Opfern umgeht. So warten Menschen, die wegen häuslicher Gewalt anrufen länger auf die Polizisten, als jemand der wegen Lärmbelästigung anruft. Frauen, die Übergriffe melden und einen Bericht schreiben lassen, wird ihr Recht verwehrt das Protokoll zu lesen und es abzusegnen – es wird von Polizisten als „überflüssig“ abgetan. So wissen wir nicht, was sie aufschreiben & was in die Akten kommt, haben noch weniger Chancen Gerechtigkeit zu erfahren in diesem System. Denn sowieso hilft uns die Polizei fast nie, weil ihr System gegen uns ist. Doch die Chance Mehrfachtäter zu bestrafen, diese verwehren uns die Bieler Polizisten, an ihren Händen klebt unser Blut.
Das Patriarchat mordet, doch wir wollen uns lebend – nicht eine weniger.
Lasst uns gemeinsam traurig sein, von der Trauer zur Wut, von der Wut zum Widerstand. Gemeinsam sind wir stark.
Denjenigen, die an der Bedeutung der Versammlung zweifeln, da es bislang keine Beweise für einen Feminizide gibt, möchten wir entgegenhalten, dass aufgrund der Art und Weise, wir die Polizei kommuniziert, deutet alles darauf hin, dass es sich um einen gewaltsamen Tod handelt. Die Statistiken zeigen, dass die meisten Morde an Frauen in der Schweiz Feminizide sind, auch wenn das erst später durch eine Untersuchung bewiesen wird. Dieses Timing führt dazu, da Feminizide gewissermassen unsichtbar gemacht werden, und nimmt uns die Möglichkeit, diese untragbaren Taten öffentlich anzuprangern. Es ist unsere Pflicht, das Vergessen und die Banalisierung aller Formen von Gewalt gegen Frauen une queere Menschen.
Wird eine Person verletzt, werden wir alle verletzt!

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Feminizid

Feminizid des Jahres 2025 in Biel

Das Jahr hat gerade erst begonnen und wir erfahren, dass eine unserer Schwestern tot in ihrer Wohnung an der Güterstrasse in Biel aufgefunden wurde. Wir kennen weder ihren Namen, noch ihr Alter, noch die genauen Umstände ihres Todes. Ihre Nachbarin erzählte den Medien, dass die Polizei schon mehrmals bei ihr gewesen sei.
Wir können nicht anders, als zu schreien, dass dieser Tod hätte vermieden werden können. Feminiziden gehen immer andere Formen von Gewalt voraus, die oftmals ignoriert oder bagatellisiert werden. Der Kampf für ein Ende der Feminizide ist ein Kampf gegen ein ganzes System, das Frauen und queere Menschen abwertet und objektiviert. Wir werden diesen Kampf so lange wie nötig weiterführen.


In unserer Vorstellung existiert eine feministische Gesellschaft, in der wir leben möchten, bereits. Wir fangen bereits an, sie zu bauen, sie zu erfinden. Und es ist diese Perspektive, die uns trägt und die uns die Kraft und Entschlossenheit zum Kampf gibt.

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Feminizid

18. und 19. Feminizid in der Schweiz im Jahr 2024

Am 27. November 2024 starb eine 94-jährige Frau in Basel, weil ihr Sohn sich geweigert hatte, Hilfe für die schwer erkrankte Frau zu holen.


Am 3. Dezember 2024 wurde eine 61-jährige Frau in Renens (VD) von ihrem Ehemann ermordet.

Eine Generation und eine Sprachgrenze trennt die beiden Frauen, doch beide wurden aus dem Leben gerissen, weil Männer aus ihrem Umfeld entschieden hatten, dass sie nicht mehr leben dürfen. Im einen Fall hat der Sohn es nicht zugelassen, dass seine Geschwister einen Arzt oder eine Ambulanz schicken. Er liess seine Mutter tagelang leiden und als die Sanitäter*innen schliesslich kamen, liess er sie nicht in die Wohnung. Im anderen Fall rief der Ehemann den Notfall, weil seine Frau leblos sei. Später gab er zu, etwas mit dem Mord zu tun zu haben.


Zwei weitere Frauen, die nicht mehr lachen, nicht mehr weinen, nicht mehr träumen und sich nicht mehr fragen können, was der nächste Tag mit sich bringen wird. Zwei weitere Freund*innenkreise und Familien, die trauern. Wir sind in Gedanken bei ihnen und wünschen ihnen viel Kraft.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und schon wieder haben unzählige Frauen, trans und nicht-binäre Personen durch patriarchale Gewalt in der Schweiz das Leben verloren. 2023 waren über die Hälfte der Morde in der Schweiz Feminizide. Dieses Jahr wird es auch nicht anders sein. Schockierend ist nicht nur die schiere Anzahl kaltblütiger Morde (denn es handelt sich in den wenigsten Fällen um Affekttaten), schockierend ist nicht nur die häufig brutale Vorgehensweise (der Sohn der in Basel gestorbenen Frau sah ihr beim Sterben zu) – schockierend ist auch, dass es keinen grösseren Aufschrei gibt!
Wir sind traurig über jeden einzelnen Feminizid, der 2024 nicht verhindert werden konnte. Das entmutigt uns aber nicht! Wir haben dieses Jahr nicht nur um unsere verstorbenen Geschwister getrauert, wir haben uns auch mehr vernetzt, wir haben mehr Leute erreicht, wir sind stärker geworden. Jede Träne, die wir um eine Person weinen müssen, die durch Feminizid gestorben wird, verwandelt sich in Wut und Kraft. Wir kämpfen weiter, damit dieser Massenmord endet. Gemeinsam werden wir das Patriarchat entwurzeln und umstürzen, damit wir eines Tages sagen können: Kein einziges Geschwister weniger, ni un@ menos!

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Feminizid

17. Feminizid in der Schweiz 2024

Eine 65-jährige Frau wurde am 26. November in Morbio Inferiore TI getötet.
Es ist der 17. Feminizid in der Schweiz im 2024.

Nur einen Tag nach dem internationalen Kampftag gegen patriarchale Gewalt wurde in Morbio Inferiore eine Frau auf tragische Weise durch patriarchale Gewalt aus dem Leben gerissen. Unsere Gedanken sind bei ihr und bei all den Menschen, die sie geliebt haben, die diesen Verlust nun verarbeiten müssen.
Die Medien berichten, dass die Nachbarschaft in Morbio Inferiore schockiert ist, da die Tat in einer „ruhigen und normalen“ Gegend geschah. Doch genau darin liegt das Problem: patriarchale Gewalt findet überall statt, unabhängig von sozialen, wirtschaftlichen oder geografischen Kontexten. Sie ist tief in unsere Gesellschaft eingeschrieben und wird durch ihre Allgegenwärtigkeit oft unsichtbar gemacht oder gar als „Einzelfall“ abgetan.
Diese Tat erinnert uns schmerzhaft daran, dass das Patriarchat niemals ruht. Hinter jeder Statistik und jeder Nachricht über einen Feminizid steht ein Mensch, dessen Leben durch Gewalt zerstört wurde – ein Leben, das wir niemals vergessen dürfen.
Doch während wir um die Getötete trauern, dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben.
Wir müssen erkennen, dass keine Gegend, kein Zuhause und kein Umfeld von patriarchaler Gewalt automatisch verschont bleibt. Solange wir diese Strukturen nicht aufbrechen, bleibt die Gewalt nicht die Ausnahme, sondern ein normalisiertes Element unserer Gesellschaft.


Gemeinsam können wir eine Gesellschaft schaffen, in der patriarchale Gewalt keinen Platz mehr hat. Jede*r von uns kann ein Teil des Widerstands sein.

Lasst uns weiterkämpfen, uns organisieren und solidarisch bleiben.


Für ein Leben frei von Gewalt!

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Feminizid

15. und 16. Feminizide

Wir haben soeben erfahren, dass ein Vater seine Lebensgefährtin und ihre Tochter in der Nacht ermordet hat. Wir möchten vor Wut und Trauer schreien! Wir denken sehr stark an die Angehörigen der Opfer, an die Klassenkamerad*innen der Tochter und senden ihnen viel Kraft.
Wieder einmal sind wir bestürzt über die Art und Weise, wie die Presse über diesen Doppel-Feminizid berichtet. Einige sprechen von einem „Familiendrama“ und wagen es sogar zu titeln, dass das Paar „über seine Verhältnisse gelebt hat“. Feminizide sind Besitzverbrechen, die alle dadurch miteinander verbunden sind, dass sie nicht hätten begangen werden können, wenn wir nicht in einer zutiefst frauenfeindlichen Gesellschaft leben würden, die sexistische Diskriminierung banalisiert.
Im vergangenen Sommer erklärte die Polizei des Kantons Neuenburg in einer Pressemitteilung, dass in den letzten zehn Jahren 10 der 11 Morde, die im Kanton stattfanden, Feminizide waren. Diese Tatsache versucht unsere Regierung vor uns zu verbergen, indem sie sich weigert, Statistiken über Feminizide zu erstellen: Die Mehrheit der Morde in der Schweiz sind Feminizide!
Aber wir werden nicht locker lassen, bis alle möglichen Präventionsmassnahmen ergriffen wurden, um patriarchale Gewalt zu verhindern. Wir wissen aber auch, dass alle Massnahmen der Welt nicht ausreichen werden, solange wir in einem kapitalistischen System leben, das auf dem Patriarchat basiert.

Aus diesem Grund rufen wir alle Menschen dazu auf, am 25. November – dem Tag gegen patriarchale Gewalt – auf die Strasse zu gehen. In der ganzen Schweiz werden zahlreiche Demonstrationen stattfinden. Wir werden die Aufrufe weiterleiten!Gemeinsam gegen patriarchale Gewalt!

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Feminizid

14. Feminizide

Am 23. Oktober 2024, wurde in der Schweiz eine weitere Frau getötet. Sie wurde 61 Jahre alt.
Das ist der 14. Feminizid in der Schweiz dieses Jahr.
Die Frau, deren Namen wir leider nicht kennen, wurde um 17.30 tot aufgefunden. Wir wissen nicht, wie es euch geht, aber für uns ist es unerträglich, uns vorzustellen, was passiert ist. In unserem Kopf finden Feminizide in der Mitte der Nacht statt. Vermutlich, weil sie so unerträglich sind, dass wir uns ausdenken müssen, dass sie nicht tagsüber, als Teil eines normalen Tages stattfinden können. Auch weil wir gelernt haben, dass Gewalt an Frauen nicht vor den Augen aller geschieht.
In Wirklichkeit ist diese Gewalt Teil des Alltags in der Schweiz. Wir alle sehen sie, wir entscheiden bloss, die Augen zu verschliessen. Feminizide finden selten in der Nacht statt, sondern viel häufiger tagsüber. Und sie sind keine Affekt-Tat, sondern das tragische und absehbare Ende einer Gewaltspirale.
So unerträglich es auch ist: Denken wir daran, was die 61-Jährige aus Brig-Ried vor ihrem Tod hat durchmachen müssen. Schauen wir in Zukunft hin und schreiten wir ein, sobald wir Gewalt bemerken. Für unsere tote Schwester aus Brig-Ried, für ihre Hinterbliebenen und für uns alle.

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11. September 2024 in Chiasso: Es war Feminizid!

Ein ursprünglich als Herzinfarkt deklarierter Todesfall hat sich als Feminizid herausgestellt. Am 11. September 2024 wurde in Chiasso eine 40-jährige Frau von ihrem Ehemann ermordet.

Einmal mehr berichten die Medien und die Polizei, als ginge es nicht um einen Menschen, deren Leben ausgelöscht worden ist. Wir müssen das genaue Vorgehen des Täters nicht kennen, uns ist egal, aus welchem Land er stammte und wir haben genug davon, immer wieder die gleiche Fassungslosigkeit von Nachbar*innen aufgetischt zu bekommen. Ein Feminizid dient genau dazu, das gesamte Leben einer Person auszulöschen. Die Medien und die Polizei unterstützen den Täter einmal mehr bestens dabei.

Wir möchten mehr über sie wissen, als ihre Herkunft und wie sie genau gestorben ist. Wir möchten wissen, wie sie hiess, was sie gerne tat, worüber sie lachte, was ihr Lieblingsessen war, was für Pläne und Träume sie hatte… Sie war so viel mehr als bloss das Opfer eines weiteren Feminizids und sie wird schmerzlich vermisst werden.

Je mehr wir über die getöteten Frauen erfahren, je mehr wir im Kontakt sind mit ihren Freund*innen und Angehörigen, desto mehr sind wir entschlossen, weiterzukämpfen. Lassen wir nicht zu, dass uns die Möglichkeit genommen wird, um unsere verlorenen Schwestern und Geschwister zu trauern. Sprechen wir darüber, wer sie waren und weshalb sie uns fehlen. Der Schmerz und die Trauer machen uns stärker und solidarischer. So entwurzeln wir das Patriarchat und verhindern weitere Feminizide!

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Feminizid

12. Feminizid in der Schweiz im Jahr 2024


Am 6. Oktober 2024 wurde eine 27-jährige Frau aus Afghanistan von ihrem Ehemann ermordet. Der Schweizer Staat ist mitschuldig.


Die verstorbene Frau, von der wir leider nur das Alter und die Herkunft wissen, lebte mit ihrem Mann und zwei Kindern im Asyl- und Koordinationszentrum Bülach (ZH). Am Nachmittag des 6. Oktobers wurde sie vor den Augen mindestens eines ihrer Kinder erstochen. Zu einer Freundin hatte sie zuvor gesagt, sie habe Angst vor ihrem Mann. Die Polizei war schon mehrmals gerufen worden und der Mann vom Asyl- und Koordinationszentrum weggewiesen worden.


Dadurch weist der Feminizid in Bülach erschreckende Parallelen zum Mord an Jamilia auf, die im April 2022 in einer Kollektivunterkunft in Büren an der Aare getötet wurde. Eigentlich müsste die Schweiz, welche die Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen unterzeichnet hat, gerade geflüchtete Frauen besonders gut schützen. Das Gegenteil ist der Fall!
Das zutiefst patriarchale Familienverständnis des Schweizer Staats sorgt dafür, dass es Frauen Partner während des gesamten Asylverfahrens (das oft jahrelang dauert) praktisch unmöglich ist, ihren Partner zu verlassen. Auch wenn er gewalttätig ist und ihr Leben bedroht. Frauen und Kinder müssen weiterhin mit gewalttätigen Männernzusammenleben, manchmal in bloss einem einzigen Zimmer.


Unterkunftsleitungen und -angestellte erhalten keine Ausbildung zu geschlechtsspezifischer Gewalt und ignorieren mögliche Präventionsmassnahmen. Vereine haben oft keinen oder wenig Zugang zu den Unterkünften und die Frauen erhalten keine Information zu Unterstützungsangeboten. Der Schweizer Staat, das Schweizer Asylwesen und die Unterkunftsleitungen sind vollkommen mitverantwortlich am Tod unserer Schwester am 6. Oktober 2024 und am Tod von Jamilia!


Wir sind in Gedanken mit den Kindern und Freund*innen der getöteten Frau und schicken ihnen ganz viel Kraft. Auch wenn wir den Namen der Frau nicht kennen, so werden wir uns an sie erinnern. Lassen wir nicht zu, dass der Schweizer Staat und das Patriarchat weiter töten! Schliessen wir uns zusammen und kämpfen wir gemeinsam!

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    Feminizid Statement

    Kristina, wir vergessen dich nicht

    Der Feminizid von Kristina ist in die Schlagzeilen geraten, da die grausamen Umstände ihres Todes bekannt geworden sind. Die Einzelheiten wurden bekannt, als ihr Mörder, ihr Ex-Mann, einen Antrag auf Bewährung stellte. Er hatte erklärt, er habe nur aus Notwehr gehandelt, da Kristina ihn angegriffen hatte, aber die Ermittlungen ergaben, dass es sich um einen kaltblütigen, vorsätzlichen Mord handelte.
    Kristina hatte zwei Töchter und arbeitete selbstständig als Trainerin. Sie war 2008 Finalistin bei der Wahl zur Miss Schweiz gewesen. Kristina war in den sozialen Netzwerken aktiv und vermittelte das Bild eines glücklichen Lebens ohne Schatten. Ein Leben, von dem viele junge Frauen geträumt haben dürften. Die Wahrheit sah jedoch ganz anders aus und Kristina litt unter der Gewalt ihres Mannes. Man kann es nicht oft genug sagen: Feminizide sind keine isolierten Wahnsinnstaten, sondern Teil einer Gewaltspirale. Der Täter setzt verschiedene Formen von Gewalt und Manipulation ein, um Macht über seine Partnerin zu erlangen. Manchmal fragt man sich, warum die Person, die diese Gewalt erlitten hat, nicht sofort gegangen ist, aber es ist genau dieses Macht- und Dominanzverhältnis, das sie daran hindert. Kristina hatte ihren Mann schließlich verlassen, und das war der Moment, in dem er sie tötete. Weil es ihm lieber war, dass sie tot war, als dass sie frei und ohne ihn lebte.
    Unser Herz ist schwer und wir sind in Gedanken bei Kristina und ihren Angehörigen. Für Kristina und alle anderen Opfer von Feminiziden, für alle Überlebenden, werden wir weiterhin gegen patriarchale Gewalt kämpfen.

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    Feminizid

    Feminizide in der Schweiz im Jahr 2024

    Sie war 55 Jahre alt und arbeitete als Mitarbeiterin in der Gemeinde Vétroz. Sie befand sich in Scheidung und war mit ihrem neuen Lebensgefährten zusammengezogen.

    Ihr Ex-Freund hat sie und ihren Lebensgefährten mit einer Schusswaffe ermordet. Wir sind so traurig und wütend, als wir die Nachricht von diesem zerstörten Schicksal hören.

    In der Presse erklärt der Gemeindepräsident seine Überraschung, da der Mörder “weit davon entfernt war, ein Rambo zu sein”. Das ist vielleicht das Schockierendste an Feminiziden, dass es sich nicht um Morde handelt, die von Rambos, Verrückten oder Monstern begangen werden. Es handelt sich um ganz gewöhnliche Männer. Oft hört man, dass nichts auf eine solche Tat hätte hindeuten können. Dennoch sind Feminizide nie isolierte Taten, sondern Teil eines Kontinuums der patriarchalen Gewalt.

    Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen unserer Schwester, die in Vétroz ermordet wurde!

    Wir werden den Kampf fortsetzen, um eines Tages in einer Gesellschaft zu leben, in der wir nicht mehr alle zwei Wochen um eine ermordetes Geschwister trauern müssen.