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Kolumbianer*innen sagen Nein zu einem rückwärtsgewandten und frauenfeindlichen Präsidentschaftskandidaten

Schweiz, 9. Juni 2022

In Kolumbien wurden im vergangenen Jahr 622 Frauen ermordet, wobei 8 von 10 Opfern minderjährig waren. Statistiken zufolge wird alle 40 Stunden eine Frau oder ein Mädchen ermordet.

Ein Gesetz, das den Feminizid unter Strafe stellt, gibt es nur in 17 Ländern in Lateinamerika. In Kolumbien ist es das Gesetz 1761 aus dem Jahr 2015, ein Gesetz, das nach einer Frau, die Opfer eines abscheulichen Feminizids wurde, Rosa Elvira Cely benannt wurde. Das Gesetz soll jede Person bestrafen, die den Tod einer Frau verursacht oder versucht, eine Frau zu ermorden, weil sie eine Frau ist oder aufgrund ihres Geschlechts. Der Täter wird nicht nur als Mörder verurteilt, sondern auch als derjenige, der die schlimmste Form und Ausprägung geschlechtsspezifischer Gewalt fortsetzt.

Dieses Gesetz wurde von der ehemaligen kolumbianischen Senatorin Gloria Ines Ramirez angeführt, die vom momentanen Präsidentschaftskandidaten der konservativen extremen Rechten Kolumbiens verächtlich als «diese Senatorin da drüben, egal wer» bezeichnet wurde Er ist ein Mann mit einem feindseligen, frauenfeindlichen, rückwärtsgewandten patriarchalen Denken, der versucht, die Rechte abzubauen, die von der feministischen Bewegung und den verschiedenen sozialen Organisationen in Kolumbien in jahrelangem intensiven Kampf gegen das kapitalistische und patriarchale System, das die Rechte der Frauen verletzt, erkämpft wurden.

Dieser Präsidentschaftskandidat, Rodolfo Hernández, will das Feminizidgesetz mit der Begründung abschaffen, dass es nur eine Erfindung der ehemaligen Senatorin Gloria Ines Ramirez sowie der Frauenbewegung ist, da es keine Feminizide gibt. Damit nicht zufrieden, will er auch die politische Beteiligung kolumbianischer Frauen delegitimieren, indem er argumentiert, dass sie in der Küche stehen und sich um die Kinder kümmern sollten und nicht um politische Themen. Auf diese Weise behauptet er mit religiösen Argumenten, dass Frauen, die in der Politik tätig sind, wie die Jungfrau Maria handeln müssen und ansonsten «putas» sind, womit er gleichzeitig sagt, dass weibliche Huren keinen Wert in der Gesellschaft haben, eine Behauptung, die einen schweren Akt der Diskriminierung darstellt.

Aus diesem und vielen anderen schwerwiegenden Gründen muss die kolumbianische feministische Bewegung gemeinsam mit den Frauen des Historischen Pakts und der sozialpolitischen und feministischen LeaderinFrancia Marquez fordern, dass der rechtsextreme Präsidentschaftskandidat Rodolfo Hernández seine Kandidatur wegen Verletzung der Rechte von Frauen, nicht-binären Personen und LGBTI+ zurückzieht. Diese Rechte wurden nach vielen Jahren des Kampfes und ständiger Demonstrationen erreicht und sie zu verlieren wäre katastrophal.

#NiUnaMenos

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