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Feminizid

19. Feminizid in der Schweiz im Jahr 2023

«Femizid nach Streit» titeln die Zeitungen. So unpersönlich. Wir wissen mehr über den Täter und die Umstände deines Todes, als über dich, die du in den frühen Morgenstunden des 11. Novembers 2023 in Richterswil gestorben bist. Wir hätten gerne mehr gewusst. Nicht aus Sensationslust oder Voyeurismus, sondern weil du für uns nicht bloss eine weitere Zahl in der Auflistung der Feminizide in der Schweiz bist. Du warst ein Mensch voller Leben, voller Wünsche und Projekte und du wirst bestimmt von deinem Umfeld vermisst. Viel zu früh wurdest du von der patriarchalen Gewalt aus dem Leben gerissen und wir sind von ganzem Herzen bei deinen Angehörigen. Wir werden deinen Tod nicht vergessen, sobald die Zeitungsmeldungen vorbei sind. Wir werden uns an dich erinnern!
19 Femizide seit Anfang des Jahres, von denen wir wissen. Alle 2.5 Wochen starb eine Frau in der Schweiz durch Feminizid. Leider haben wir keine Aufzeichnungen über Gewalt an Transpersonen, nicht-binären Menschen oder Sexarbeitenden. Die Zahl der Toten wäre vermutlich noch höher. Wie viele braucht es noch, bis die Gesellschaft aufwacht und sagt: Keine einzige mehr, ni una menos! Ein Feminizid ist nicht nur eine Zeitungsmeldung, sondern Ausdruck von systematischer Gewalt. Setzen wir uns gemeinsam und solidarisch dafür ein, dass sie ein Ende findet!

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Trans day of remembrance

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Aktion

🔥 25. November – Aktionstag gegen patriarchale Gewalt – Biel

Das Kollektiv Mirabal lädt ein, sich gemeinsam gegen das Patriarchat zu wehren. Ein Tag voller Programm rund ums Thema feministische Selbstverteidigung.

📢 11h: DEMO ab Bahnhofplatz

🟣 Ab 13h im Haus pour Bienne: Ausstellungen, Redebeiträge, Selbstverteidigungsworkshop, Essen und Konzerte.

Der Konzertabend findet in gewählter Gendervielfalt ohne Cis-Männer statt.

Mehr Infos und detailiertes Programm: https://barrikade.info/article/6176

🌻Das gesammelte Geld wird an Jinwar, das Frauendorf in Rojava weitergegeben

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Feminizid

18. Feminizid

Am 20. Oktober 2023 wurde eine 30-jährige Frau aus Zürich in Indien von ihrem Dating-Partner ermordet. Indischen Medien zufolge tötete der Täter die Frau, da sie eine langfristige Beziehung mit ihm ablehnte. Es ist ein weiterer Feminizid in einer langen Liste im 2023, der die gewaltvollen patriarchalen Eigentumsansprüche von cis Männern über Frauen offenbart.

Wir gedenken der verstorbenen Frau und senden ihren Angehörigen viel Kraft in dieser schwierigen Zeit. Wir werden auch in deinem Namen weiterkämpfen, um patriarchale Gewalt und männliche Besitzansprüche zu beenden. Wir wollen uns lebend!

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Feminizid

17. Feminzid in der Schweiz im Jahr 2023

Am 1. Oktober wurde eine 30-jährige Frau in Embrach im Kanton Zürich Opfer eines Feminizids.
Sie wurde von einem Mann angegriffen, der sie so schwer verletzte, dass sie noch am selben Abend im Krankenhaus starb.
Die Medien berichten, dass eine Frau nach einem Streit gestorben ist. Ein Streit ist ein Konflikt zwischen zwei gleichberechtigten Parteien. Wenn eine Person durch ihre Äusserungen oder ihr Verhalten eine andere Person kontrollieren und zerstören will, ist das, wenn ein Dominanzverhältnis besteht, ein Angriff. Zu schreiben, dass eine Person in einem Streit gestorben ist, erweckt den Eindruck, dass beide Seiten Schuld haben.
Feminizide sind keine isolierten Gewalttaten. Sie sind Teil eines sogenannten feminizidalen Kontinuums, das alle Gewalttaten umfasst, die zur Objektivierung und Vernichtung von Frauen und allen weiblich gelesenen und queeren Personen beitragen.
Wir leben in einer Gesellschaft, die diese Gewalt zulässt, und sie betrifft uns alle.
Die junge Frau, die in Embrach getötet wurde, hätte unsere Schwester, unsere Freundin oder unsere Nachbarin sein können. Wir denken an sie und wollen uns an sie erinnern. Wenn wir weiterhin gegen Feminizide und patriarchale Gewalt kämpfen, ist das unsere Art, ihr Andenken zu ehren.

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Aktion

Das Recht auf Abtreibung ist ein Menschenrecht!

Gesehen in Bern! Heute demonstrierten in Zürich fundamentalistische Christ*innen gegen das Recht auf Abtreibung. Es gab lauten und vielfältigen Gegenprotest. Abtreibungsrecht ist Menschenrecht! Ob Kinder oder keine, entscheiden wir alleine!

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Internationales

Zum Jahrestags des Todes von Jîna Mahsa Amini

Heute ist der Todestag von Jîna Mahsa Amini, einer kurdische Frau, die am 16. September 2022 von der Iranischen Sittenpolizei ermordet wurde, weil sie ihr Kopftuch nicht richtig getragen haben soll. Dieser staatliche Femizid hat zu großen feministischen Protesten in Kurdistan geführt, die sich bald im Iran und auf der ganzen Welt ausbreiteten und immernoch anhalten. Überall im Land sind Frauen, Menschen der LGBTQ-Bewegung und Arbeiter*innen auf die Straße gegangen, um gegen das iranische Regime zu kämpfen, aber vorallem auch gegen sexistische Unterdrückung und für die Selbstbestimmung des eigenen Körpers.


Wir gedenken Jîna und allen FLINTA’s, die durch die diskriminierenden Gesetze des Iranischen Regimes (und auch allen anderen Staaten) ermordet wurden!


In unserem Kampf lebt ihr weiter!
ژن، ژیان، ئازادی
Jin, Jiyan, Azadî

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Aktion

Sich zu wehren ist unser Recht

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Statement

Solidarität mit allen Frauen*, die sich verteidigen

Eine junge Frau hat 2020 in Zürich Wollishofen ihrer Mutter das Leben gerettet.


Aus der Presse war zu erfahren, dass die junge Frau in ein Zimmer ging und sah, wie ihr Vater mit einer Pistole auf ihre Mutter schoss und versuchte, sie zu erwürgen. Die junge Frau, die zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt war, ging auf ihn zu, schubste ihn und nahm ihm die Pistole ab. Als der Vater drohte, sie beide zu töten, schoss sie in Notwehr auf ihn und rettete so ihrer Mutter das Leben.

Nun wird sie wegen Mordes angeklagt und muss vor Gericht erscheinen.


Wir möchten ihr sagen, dass wir sie von ganzem Herzen unterstützen. Es ist so ungerecht, dass sie sich auf der Anklagebank wiederfindet, obwohl sie ein Leben gerettet hat.

Wir haben genug von dieser Patriarchenjustiz, die Menschen kriminalisiert, die sich gegen patriarchale Gewalt wehren, aber nichts tut, um diese Gewalt zu verhindern. In Frankreich wurde Alexandra Richard zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie in Notwehr ihren Ehemann getötet hatte, der sie gefoltert und bedroht hatte. Sie befindet sich derzeit im Gefängnis. Zum Vergleich: Bertrand Cantat wurde zu 8 Jahren verurteilt, weil er seine Lebensgefährtin, die Schauspielerin Marie Trintignant, zu Tode geprügelt hatte. Zuvor hatte er bereits körperliche Gewalt gegen mehrere seiner ehemaligen Lebensgefährtinnen ausgeübt.


In einem Land wie der Schweiz, in dem alle zwei Wochen ein Feminizid begangen wird, muss man dafür kämpfen, dass das Recht auf Selbstverteidigung gegen patriarchale Gewalt anerkannt wird.
Denn Selbstverteidigung ist in fast allen Situationen das einzige wirksame Mittel, um sich zu verteidigen. Doch leider gibt es viele Barrieren, die die Betroffenen oft davon abhalten, sie zu nutzen. Viele dieser Barrieren sind psychologisch bedingt und es ist möglich, sie zu überwinden. Ein Umdenken zu bewirken, indem man laut und deutlich sagt, dass Selbstverteidigung legitim ist, hilft, einige dieser Barrieren zu durchbrechen.


An die junge Frau, die ihre Mutter beschützt hat: Wenn du hier liest, wisse, dass wir hinter dir stehen und wünschen dir viel Mut für den Prozess.


Melde dich bei uns, wenn wir dich in irgendeiner Weise unterstützen können.

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Feminizid

16. Feminizid

Am 2. August hat ein Mann aus der Schweiz in Pristina seine 27-jährige Freundin María im Streit aus dem sechsten Stock gestossen. María und ihr Freund lebten in der Schweiz und waren für eine Hochzeitsfeier in den Kosovo gereist. Es ist ein weiterer Feminizid in einer langen Liste und macht uns unendlich traurig und wütend. Unsere Gedanken sind bei der Familie und dem Umfeld von María, die ihren Tod ebenfalls als Feminizid bezeichnen. Wir senden euch viel Kraft! Gerne dürft ihr euch jederzeit bei uns melden für Unterstützung.

Der Feminizid an María fand nicht in der Schweiz statt und wird dementsprechend vermutlich auch nicht in den ohnehin dürftigen Zahlen zu Feminiziden in der Schweiz auftauchen. Wir wissen: Patriarchale Gewalt kennt keine Grenzen und keine Nationalitäten. Und wir wissen, dass auch unser Kampf gegen patriarchale Gewalt über nationale Grenzen hinausgehen muss, denn militarisierte Grenzregime, Nationalismus und Abschottung führt zu noch mehr patriarchaler Gewalt.

Die mediale Berichterstattung über die Ermordung von María befeuert wieder einmal patriarchale Werte und betreibt Täter-Opfer-Umkehr. Ein Blick-Artikel zitiert beispielsweise Menschen, die den Täter als netten Mann kannten und sich daher nicht vorstellen könnten, dass er zu einem Feminizid in der Lage wäre. Damit betreibt der Blick Verharmlosung von patriarchaler Gewalt. Fakt ist: Eine von vier Frauen erlebt häusliche Gewalt. Jede zweite Woche wird eine Frau, nonbinäre oder queere Person ermordet. Dass Cis-Männer physische und psychische Gewalt gegenüber ihren Partnerinnen anwenden, hat keinen Zusammenhang damit, wie sie auf andere, z.B. die Familie, die Nachbarinnen, die Arbeitskolleg*innen wirken. Menschen, die patriarchale Gewalt ausüben, sind Meister der Manipulation und häufig gegen aussen charmante Personen. Es ist daher unglaublich wichtig, dass wir Überlebenden und Betroffenen von patriarchaler Gewalt glauben! Denn nur so können wir beginnen dieser Gewalt gemeinsam ein Ende zu setzen.

María – auch wenn wir dich nicht kannten, wir trauern um dich und werden dich nicht vergessen! Lasst uns gemeinsam gegen Feminizide aktiv werden – keine Einzige mehr!