
Eine 78-jährige Frau wurde am 19. Juni in Neuchâtel von ihrem Ehemann getötet. Bisher ist nicht viel über sie bekannt, nur die Worte einer Nachbarin, die erzählt, dass sie «die ganze Zeit für andere da war». Wir denken an ihre Angehörigen, an all die Menschen, die sie lieben und denen sie geholfen hat. Wir schicken Ihnen viel Mut. Sie sollen wissen, dass Sie in dieser Situation nicht allein sind.
Wir finden keine Worte, um unsere Wut und unseren Schmerz auszudrücken. Das Paar hatte seit vielen Jahren zusammen gelebt. Ein unvorstellbarer Mord und doch ist die Realität, dass Feminizide alle Schichten unserer Gesellschaft, alle Altersgruppen ohne Ausnahme betreffen.
In ihrer Pressemitteilung verwendet die Neuenburger Polizei den Begriff Feminizid. Dazu muss man sagen, dass in den letzten zehn Jahren im Kanton Neuenburg alle Tötungsdelikte bis auf einen Feminizide waren. Diese Tatsache wird dank des Engagements zahlreicher feministischer Gruppen nach und nach aufgedeckt. Dennoch ergreift der Staat keine oder kaum Massnahmen. In Wirklichkeit ist es derselbe Staat, der diese Massenmorde ermöglicht. Ein patriarchaler Staat, in dem patriarchale Gewalt die Norm ist und in dem es seit Anfang dieses Jahres 12 Feminizide gab.
Wir können nicht mehr, wir wollen einfach nur leben!
Kämpfen wir gemeinsam gegen Feminizide und patriarchale Gewalt! Gemeinsam können wir die Welt verändern!