
Die Tour gegen Feminizide war eine kraftvolle und mobilisierende Aktion, die auf die anhaltende Krise der patriarchalen Gewalt in der Schweiz aufmerksam machte. Im Rahmen dieser Tour, die verschiedene Städte in der Schweiz umfasste, haben wir eine klare Botschaft verbreitet: Feminizide sind kein unvermeidliches Schicksal, sondern das Resultat struktureller Gewalt, die wir entschlossen bekämpfen.
Wir waren rund um Lausanne, Biel und Zürich auf den Strassen unterwegs, um an die Verstorbenen zu erinnern und um diese Gewalt in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und zu benennen. Ebenso gab es Aktionen an anderen Orten wie in Genf, Sion, Courfaivre, Schaffhausen und Bern.
Durch die Tour gelang es uns auch neue Allianzen zu schmieden und das kollektive Bewusstsein für die Dringlichkeit des Themas zu schärfen. Es waren drei schöne, berührende, traurige, ermächtigende und kämpferische Tage. Wir danken allen, die mit uns gemeinsam widerständig gegen das rassistische und kapitalistische Patriarchat waren. Wir waren viele und wir werden nicht aufhören, bis diese Gewalt ein Ende findet!
1. Tag





In St-Sulpice hielten wir am Seeufer, um gemeinsam zu picknicken und Flyer zu verteilen, wobei wir den Passant*innen erklärten, warum wir hier waren.


Ein Banner wurde über den See gehängt, um der in Allaman ermordeten Person zu gedenken, deren Leiche in den Genfersee geworfen wurde. Es war der erste Feminizid in diesem Jahr.



Der Tour endete auf dem Platz des 14. Juni, wo eine Kundgebung organisiert wurde, um unseren Kampf und unsere Forderungen sichtbar zu machen. Eine Rede zitierte Virginie Despentes mit den Worten: „Wenn es Bosse wären, die von ihren Angestellten getötet werden, wäre das ein nationaler Skandal“. Anschliessend trug die Versammlung der Kurdischen Frauen eine Rede vor, in der sie auf die Feminizide an politischen Aktivistinnen aufmerksam machte und uns an den Mut der kurdischen Frauen erinnerte, die die Selbstverteidigung gegen ISIS und den türkischen Staat organisieren. Eine Überlebende von Feminizide hielt eine mutige Rede, in der sie betonte, wie schwierig es ist, Unterstützung von Institutionen zu finden. Die Schwester von Gulia, deren Feminizid im vergangenen Jahr Italien in feministischen Widerstand versetzte hatte, wurde mit den Worten zitiert: „Ihr Mörder ist kein Monster, er ist der gesunde Sohn des Patriarchats“. Die starke Kundgebung beendeten wir mit lauten Slogans.
Anschliessend ging die Tour zu einem Abendessen und einer Diskussion zum Komel von Lajîn, dem kurdischen Frauenverband von Lausanne. Eine Präsentation über Lajîns Arbeit zeigte, wie wichtig es für die Schweizer Feministische Bewegung ist, mit der revolutionären kurdischen Frauenbewegung zusammen zu kämpfen. Der Abend endete mit kurdischen Tänzen, die unsere Herzen mit Motivation erfüllten.
2. Tag












3. Tag




Wir kamen pünktlich, wenn auch etwas verschwitzt, zum Austausch mit dem Ni Una Menos Kollektiv Zürich und dem Feministischen Streikkollektiv an.
Zwei von uns erklärten, warum wir uns entschieden hatten, diese Tour gegen Feminizide zu organisieren, und wir diskutierten über unsere gemeinsamen Kämpfe.






Unsere Tour endete mit einem kämpferischen Ton, begleitet von den Slogans „Ni Una Menos“ und Trommeln.
Aktionen an anderen Orten
Der Tour gegen Feminizide bestand nicht nur aus dreitägigen Fahrraddemos, sondern auch und vor allem aus Mobilisierungen in verschiedenen Regionen, um zu zeigen, dass Feminizide eine Realität sind, die sowohl Städte als auch das Land, und absolut alle Schichten Gesellschaft betreffen.
Wir antworten kollktiv auf diese Gewalt! Das patriarchale Gewalt nicht unvermeidlich ist, werden wir bis zu dem Tag kämpfen, auf dem wir auf der Asche des Patriarchats tanzen können.
Courfaivre:




Sion:











Bern:




Schaffhausen:


Genf:

Dank
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Kollektiven, die bei der Tour mitgewirkt haben, und bei allen Menschen, die an der Tour teilgenommen haben!
Herzlichen Dank an:
- Contre Attaque & Autonomie
- Nous serons le feu -Sud
- Lajîn – Kurdische Frauenversammlung Lausanne
- Grève Féministe Vaud
- Atelier des Machines
- Clip Clip Tulipe
- Sexworkers Collective
- Migrant Solidarity Network
- Tom aus Büren an der Aare, der uns auf seinem Grundstück einen Apfelbaum pflanzen durfte
- Anarchistischer Chor Biel
- Ni una Menos Zürich
- Borumbaia Zürich
- Association Mél
- Collectif Féministe Valais
- Feministisches Streikkollektiv Zürich
- Feministisches Streikkollektiv Bern
- Sarah vom Décharge – Podcasts (decharge.co)
- Radio ultraviolet.t
- Grève Féministe Biel-Bienne
- Quai du Bas, Biel
- Grève Féministe Genève
- Feministischer Salon Schaffhausen
- Das Team, das den Dokumentarfilm über die Tour dreht
- Alle Kollektive, die den Aufruf zur Tour unterzeichnet haben
- Und allen solidarischen Menschen, die für uns auf der Tour gekocht haben!
Der Kampf geht weiter!