
Polizeigewalt und Femizide im Kanton Waadt
Er hiess Marvin, war 17 Jahre alt und wurde am 23.08.2025 von der Polizei des Kantons Waadt getötet.
Sie hiess Camila, war 14 Jahre alt und wurde am 30.06.2025 von der Polizei des Kantons Waadt getötet.
Er hiess Michael, war 39 Jahre alt und wurde am 25.05.2025 von der Polizei des Kantons Waadt getötet.
Er hiess Nzoy, war 37 Jahre alt und wurde am 30.08.2021 von der Polizei des Kantons Waadt getötet.
Er hiess Mike, war 39 Jahre alt und wurde am 28.02.2018 von der Polizei des Kantons Waadt getötet.
Er hiess Lamin, war 23 Jahre alt und wurde am 24.10.2017 von der Polizei des Kantons Waadt getötet.
Er hiess Hervé, war 27 Jahre alt und wurde am 06.11.2016 von der Polizei des Kantons Waadt getötet.
Sie wurden bei einem Einsatz der Waadtländer Polizei getötet.
Zu dieser langen Liste muss noch hinzugefügt werden:
Eli, die am 19.03.2021 43 Jahre alt war, als sie in Bussigny von ihrem Lebensgefährten, einem Polizisten der Stadt Lausanne, getötet wurde.
Coralie, die 40 Jahre alt war, Alyssia, die 13 Jahre alt war, Madyson, die 9 Jahre alt war, und Chelsey, die 5 Jahre alt war, wurden am 09.03.2023 in Yverdon-les-Bains getötet. Ein Feminizid und dreifacher Kindsmord, verübt von Coralies ehemaligem Lebensgefährten, der Polizist bei der Waadtländer Polizei gewesen war, bevor er sich umorientiert hatte.
Es war der Kampf der Kollektive von Angehörigen der getöteten Personen und ihren Verbündeten, der es ermöglichte, den weit verbreiteten Rassismus und Sexismus in der Waadtländer Polizei aufzudecken.
Auch wenn die Behörden Feminizide oder Polizeigewalt nicht dokumentieren will, scheint der Zusammenhang offensichtlich zu sein.
Zudem gab es mehrere Beispiele, die in den letzten Jahren durch die Medien bekannt wurden, die die sexistische Gewalt von Polizisten bei der Arbeit und im Privatleben aufzeigten.
Zu nennen ist hier der Fall von Chahinez Daoud, die 2021 in Frankreich von ihrem Ehepartner getötet wurde und deren Anzeige von einem Polizisten entgegengenommen wurde, der selbst wegen häuslicher Gewalt verurteilt worden war.
In London führte der Feminizid von Sarah Everard, die von einem Polizisten vergewaltigt und anschliessend getötet worden war, zu grossen Demonstrationen, die die Behörden zu Ermittlungen zwangen, die unter anderem ergaben, dass in einem Zeitraum von drei Jahren über 700 Fälle von häuslicher Gewalt durch Polizisten registriert wurden.
In Frankreich hat die NGO Disclose eine Untersuchung durchgeführt und 429 Betroffene von sexueller Gewalt durch Polizisten identifiziert.
Polizisten, deren Verhältnis zur Welt von Männlichkeit geprägt ist, können natürlich zu Hause genauso gewalttätig sein wie bei der Arbeit. Die Polizei zeichnet sich durch ein permanentes Verhältnis der Unterwerfung des anderen aus, das legitim ist. Die Gewalt, die Marvin, Camila, Michael, Nzoy, Mike, Lamin und Hervé tötete, hat die gleichen Wurzeln wie die Gewalt, die Eli, Coralie, Alyssia, Madyson und Chelsey tötete.
Die Waadtländer Behörden versuchen uns glauben zu machen, dass diese Mordserie das Werk einiger weniger Personen sei, die man nur beiseite schieben müsse, um das Problem zu lösen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, daran zu erinnern, dass es die strukturelle Aufgabe der Polizei als Institution ist, die Machtstrukturen der Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Sie kann daher nicht anders, als strukturell rassistisch und patriarchal zu sein.
Der Kampf gegen patriarchale Gewalt ist ein Kampf gegen das System, das diese Gewalt ermöglicht!
Gerechtigkeit für alle Opfer von Polizeigewalt!