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Statement

Wie viele verdeckte Feminizide gibt es in der Schweiz?

Dank der enormen Arbeit des Stop Femizid-Projekts werden die Feminizide in der Schweiz nun endlich gemeldet und ihr erschreckendes Ausmaß enthüllt. Doch wie viele Feminizide bleiben unentdeckt, weil die Schweizer Regierung, die das Problem so sehr ignoriert, diese vielen Morde nicht einmal auflistet?


Dank des Vertrauens und des Engagements zahlreicher Aktivistinnen wurde bekannt, dass 2023 in Genf zwei Feminizide stattfanden, von denen wir nichts wussten. Der erste fand im Stadtteil Libellules statt, wo eine schwangere Frau mit 14 Messerstichen getötet wurde. Der zweite Fall ereignete sich im Stadtteil Vernier, wo eine Frau an den Folgen von sexueller Gewalt starb. Wir möchten darauf hinweisen, dass diese beiden Feminizide, über die kaum jemand gesprochen hat, in populären Genfer Stadtvierteln stattfanden. Es ist vielleicht kein Zufall, dass Feminizide, die in Arbeitervierteln stattfinden, weniger wahrscheinlich die Aufmerksamkeit der Medien auf sich ziehen. Denn im kapitalistischen System ist nicht jedes Leben gleich viel wert.


Es wurde angekündigt, dass es im Jahr 2023 in der Schweiz 22 Feminizide geben würde, aber jetzt ist die Zahl auf 24 angestiegen. Das ist ein Feminizid alle zwei Wochen. Man fragt sich, wie viele weitere Leben durch patriarchale Gewalt in der Stille und Gleichgültigkeit ausgelöscht wurden. Wie viele Feminizide, von denen wir nie etwas erfahren werden?


Für diese beiden in Genf ermordeten Frauen und für alle Opfer von Feminizide, aber auch für alle Überlebenden muss das Schweigen gebrochen werden!

Wir werden immer mehr, die ihre Kräfte vereinen, um zu kämpfen. Und wenn wir gegen dieses jahrtausendealte patriarchale System kämpfen, dann weil wir davon überzeugt sind, dass wir gewinnen können!