



gesehen in den Strassen von Biel
gesehen in den Strassen von Biel
Eine Frau und ihre Tochter wurden am 22. März in Emmenbrücke (LU) umgebracht.
Sie sind noch nicht formell identifiziert und wir wissen noch nicht mehr über sie. Dennoch trauern wir schon um sie und drücken ihren Liebsten unser Mitgefühl aus.
Das Jahr 2025 ist eines der tödlichsten für Frauen und als Frauen gesehene Menschen in der Schweiz, seit wir versuchen, Feminizide so systematisch wie möglich aufzuzeichnen. Vielleicht sind uns in der Vergangenheit mehr Feminzide entgangen und die Zunahme erklärt sich daraus. Es ist aber auch möglich, dass der weltweite Trend zum Aufschwung der radikalen Rechten damit zu tun hat.
Feminzide hängen mit dem konservativen, patriarchalen Weltbild zusammen, dass Männer über Frauen bestimmen können. Das kommt darin zum Ausdruck, dass viele Feminzide im Moment einer Trennung vonseiten der Frau stattfinden. Auch nicht akzeptierte weibliche Rollen wie die Arbeit im Sexgewerbe sind besonders gefährlich. Wieder andere Feminizide (bei denen sich Opfer und Täter nicht unbedingt kennen) beruhen schlicht auf Frauenfeindlichkeit.
In allen drei Fällen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Täter zum Akt schreiten, sobald sie sich von aussen bestärkt fühlen. Im heutigen gesellschaftlichen Klima bieten sich weniger Auswege aus dieser schrecklichen Gewalt als je.
Die Täter zu bestrafen oder möglichen Tätern eine Strafe anzudrohen ist keine Lösung. Viele Täter entziehen sich dem, indem sie sich selbst umbringen. Die Logik der Bestrafung wie auch das Justiz- und Gefängnissystem sind zudem zutiefst patriarchalisch geprägt.
Das einzige, was uns schützt, ist ein Umdenken. Wehren wir uns gegen den rechtsradikalen Wandel in unserer Gesellschaft und kämpfen wir weiterhin für eine Gesellschaft, die nicht mehr auf dem Patriarchat beruht.
Unsere Solidarität und unser Leben gegen ihren Hass und ihre Gewalt.
9 Frauen wurden dieses Jahr bereits in der Schweiz von Männern ermordet. 9 Feminizide, von denen wir wissen.
Wieviele tote Frauen, wieviele Feminizide braucht es noch, bis dieses patriarchale System der Unterdrückung und Gewalt erkannt und zerschlagen wird?
Doch der 8. März hat es einmal mehr gezeigt: Unsere kollektiver, feministischer Widerstand wächst! Wenn wir uns solidarisieren, organisieren und zusammen kämpfen schaffen wir alles. Denn wir können uns nicht auf Staat, Medien und die Bullen verlassen – wir müssen uns selbst verteidigen!
Lasst uns zeigen, dass wir uns gemeinsam gegen Feminizide und ihr patriarchales System organisieren – und zwar solange bis es nicht mehr nötig ist!
Zeichen gegen Feminizide & für die Autodefensa Feminista✊:
Samstag, 12. April 25
17:00
📍Ni una menos-Platz (ehem. Helvetiaplatz), Zürich
✨Bringen wir unsere kollektive Wut & Widerstand auf die Strasse!
❤️🔥Ab 18:00 gibt es KÜFA im Kasama
Wir waren an der Verhandlung anwesend, bei welcher der Ehemann von Jamila XXX verurteilt wurde.
Der Anwalt des Angeklagten bereicherte sich heute jeglichen sexistischen Narrativen, um patriarchale Gewalt zu legitimieren und sogar die Schuld bei der Ermordeten zu suchen – sie sei eine aufbrausende Frau gewesen und habe ihre Kinder manchmal unbeaufsichtigt gelassen.
Zudem habe die Tat hinter verschlossenen Türen stattgefunden und somit würde uns nur die Erzählung des Beschuldigten bleiben. Dass die fünf Kinder die Tat miterlebt haben und dass diverse andere Camp-Bewohnerinnen die Gewalt des Mannes bei der Camp Leitung gemeldet haben, bleibt unerwähnt.
Feminizide sind keine Privatangelegenheit und wir wollen sie von der privaten in die politische Sphäre tragen. Sie sind Resultat eines gewaltvollen, patriarchalen Systems, passieren überall und gehen uns alle etwas an.
Wir sind wütend, dass Feminizide immer noch als «Meurtre passionnel» benannt werden, wir sind wütend und traurig, dass Jamila keinen Schutz erhalten hat, dass die Asylstrukturen unmenschlich und gewaltvoll sind und die Mitverantwortlichen wie die Unterkunftsleitung der Kollektivunterkunft in Büren an der Aare bzw. das SRK immer noch keine Verantwortung übernehmen.
Und wir sind auch nachdenklich darüber, wie mit dieser Gewalt umzugehen, denn wir wissen, dass Gefängnisse und bestrafende Institutionen keine Lösung sind und nicht zu weniger Gewalt führen.
Der Artikel über den Prozess vor dem Regionalgericht:
Am 12. März 2025 starb eine Frau in Obermumpf (AG). Es ist der 9. Feminizid im Jahr 2025 in der Schweiz.
Sie war 55 Jahre alt, hatte vier erwachsene Kinder, arbeitete als Übersetzerin und hatte soeben die Scheidung von ihrem Ehemann eingereicht. Eine ihrer Töchter schreibt auf Facebook:
Mama, dein Herz schlägt weiter in uns
Du warst unser Zuhause, unser Trost, unser grösstes Glück.
Deine Liebe bleibt – still, unvergänglich, unermesslich.
Auch wenn wir dich nicht mehr sehen, fühlen wir dich jeden Tag.
Du lebst in unseren Herzen, für immer.
Geliebt und unvergessen.
Wir drücken den Angehörigen und Liebsten unser Mitgefühl aus. Unsere Gedanken sind bei ihnen und bei der Gestorbenen.
Sie hatte ein Kontaktverbot erwirkt und in Nachrichten an ihre Nachbar*innen davon gesprochen, Angst vor ihrem Ex-Partner zu haben.
Das Jahr 2025 hat mit 8 Feminiziden in den ersten 8 Wochen begonnen. Die tödliche Serie geht weiter. Es ist an uns, sie zu stoppen. Schauen wir hin, seien wir solidarisch und lassen wir nicht zu, dass das Patriarchat uns noch weitere Schwestern und geschwister nimmt.
Am heutigen 8. März möchten wir Maja eine kurze Nachricht schicken, um unsere Unterstützung zu zeigen, da Majas Prozess in Budapest gerade begonnen hat.
Als nicht-binärer:m antifaschistischer:m Aktivisten:in drohen Maja bis zu 24 Jahre Haft, da die Anklage lautet, an einer Konfrontation mit demonstrierenden Nazis teilgenommen zu haben.
Mit dem Aufstieg der extremen Rechten überall drohen uns die Rechte, für die unsere Grossmütter gekämpft haben, weggenommen zu werden. Während Mädchen in Afghanistan nicht mehr zur Schule gehen können, Frauen in Polen nicht mehr legal abtreiben können und die Identität von trans Personen in den USA nicht mehr anerkannt wird, ist der Kampf gegen den Aufstieg des Faschismus eine Frage der Selbstverteidigung für Frauen und Queers.
Als Kollektiv, das gegen patriarchale Gewalt kämpft, ist es für uns wichtig, Menschen zu unterstützen, die kriminalisiert werden, weil sie gegen diejenigen gehandelt haben, die versuchen, uns zu beherrschen und auszubeuten.
Darüber hinaus ist das Gefängnissystem Ausdruck unserer patriarchalen Gesellschaft und umso gewalttätiger gegen die unterdrückten Klassen. Aufgrund der queeren Identität wird Maja seit über 200 Tagen in Einzelhaft gehalten.
Als Feminist:innen, als Menschen, die gegen patriarchale Gewalt kämpfen, sollten wir mobilisieren, um Maja zu unterstützen!
Die nächsten Prozesstermine sind: 04.06, 06.06, 12.06, 18.06, 20.06.
Wir rufen alle Menschen, die es sich leisten können, dazu auf, nach Budapest zu reisen, um dem Prozess beizuwohnen. Denn jeder Platz, der im Gerichtssaal leer bleibt, könnte von Faschist:innen besetzt werden. Lassen wir ihnen keinen Platz!
Am 21.02. waren wir als Delegation von Offensive gegen Feminizide beim ersten Prozesstag gegen die nonbinäre Antifaschist:in Maja in Budapest. Maja wird vorgeworfen, am “Tag der Ehre” (einer der grössten, jährlichen Neonazi-Märsche) nach Budapest gereist, und zusammen mit anderen Antifaschist:innen Nazis angegriffen zu haben. Insgesamt gibt es bereits über 10 Inhaftierte in diesem Fall. Vor etwa einem Jahr wurde Maja in Deutschland festgenommen und illegal in das queerfeindliche Ungarn ausgeliefert. Obwohl selbst das deutsche Verfassungsgericht festgestellt hat, dass die Haftbedingungen für Maja als nonbinäre Person zuvor abgeklärt und eine Menschenrechtsverletzung vermieden werden soll, wurde Maja illegal in einer nächtlichen Aktion ausgeliefert. Seit 8 Monaten befindet sich Maja in Isolationshaft, darf keinen kontakt zu anderen Gefangenen haben und berichtet über Ungeziefer in der Zelle und verschimmeltes Essen.
Die Staatsanwaltschaft bot Maja einen Deal an, bei einem Geständnis könne man sich auf eine Haftstrafe von 14 Jahren einigen, ansonsten würden Maja bis zu 24 jahre drohen. Maja hat diesen Deal abgelehnt und stattdessen eine starke Prozesserklärung verlesen. In dieser ging Maja auf die eigene, queere Identität ein und zeigt auf, wie der ungarische Staat Maja entmenschlicht und unsichtbar macht. Es hat uns sehr gerührt zu sehen, wie stark Maja ist und wir konnten spüren, wie Majas Worte den ganzen Saal und alle Besucher:innen mit Mut erfüllt haben.
Besonders aufgrund der Repression in diesem Fall gegen antipatriarchale Selbstverteidigung sehen wir es, im Kampf gegen Feminizide, als unsere Pflicht an, diesen Fall zu begleiten und wir wollten deshalb auch unsere Solidarität beim Prozess zeigen. Denn der Angriff auf Neonazis ist nichts anderes als antipatriarchale Selbstverteidigung. Die Bedrohung für Frauen und Queere Menschen durch rechte Politik und Gewalt ist für uns überall auf der Welt spürbar. So oft ist es in der gesellschaftlichen Meinung so, dass Frauenkörper, queere Körper und schwarze Körper kein Recht auf Schutz und vor allem nicht auf Selbstverteidung haben. Aber wir werden dieses Recht verteidigen! Die sogenannten Geschädigten in diesem Fall sind gewalttätige Neonazis und wir wissen, dass wir diese nicht durch bitten und Gespräche bekämpfen können. Wir sind real bedroht von ihrer Gewalt und wir werden uns wehren.
Uns interessiert es nicht, ob Maja diese Taten begannen hat, oder nicht. Sie sind legitim und damit fordern wir ein Ende der isolationshaft für Maja und eine Rücküberführung nach Deutschland. Wir wünschen auch den Freund:innen und der Familie von Maja alles Gute und viel Kraft für diese schwere Zeit! Eure Solidarität im Gerichtssaal zu sehen, war wunderschön!
Ausserdem rufen wir alle dazu auf, Solidarität zu zeigen und auf den Fall aufmerksam zu machen. Schreibt Briefe an Maja und auch an alle anderen Angeklagten in diesem Fall (Dafür könnt ihr einfach eine Email mit dem Text an solibriefe-budapest@systemli.org schreiben). Durch Briefe können wir die Isolation brechen! Und nicht zuletzt wünschen wir alles Gute für dich, Maja! Wir wünschen dir Freiheit und solange du hinter Gittern bist, werden wir deinen Kampf immer mit uns tragen.
Wir sagen: Freiheit für alle Antifas!
Antipatriarchale Selbstverteidigung ist legitim!
Mehr Infos unter: https://www.basc.news/briefe-in-den-knast/
Über 50 Menschen nahmen am Montagabend am Gedenktreffen in Bern teil. Es ist wichtig, dass wir uns jeden Tag aufs Neue zusammenschliessen und eine kollektive Antwort finden! Danke allen die gekommen sind oder in Gedanken anwesend waren. Wir senden allen die M. kannten viel Kraft.
Am 17. Januar wurden in Bülach zwei Frauen ermordet. Sie waren Mutter und Tochter. Die Mutter war 68 und die Tochter 49 Jahre alt.
Seit Anfang des Jahres gab es jede Woche einen Feminizid. Jede Woche ein Leben, das durch patriarchale Gewalt entrissen wird, ohne dass ein Notstand ausgerufen wird, ohne dass die Gesellschaft das Ausmass dieser Gewalt erkennt.
Wieder einmal berichtet die Presse von einem schockierten Nachbarn, der von dem Mörder als netten und sehr ruhigen Mann spricht. Nein, er war kein Monster, genauso wenig wie alle anderen Täter von Feminiziden. Sie sind normale Männer, die in einer Gesellschaft aufgewachsen sind und leben, welche patriarchale Gewalt derart banalisiert und romantisiert, dass extreme Taten wie Feminizide möglich sind.
Angesichts der Feminizide ist die gesamte Gesellschaft verantwortlich. Es liegt an uns, uns zu mobilisieren, uns zu organisieren und gemeinsam dafür zu kämpfen, dass Präventionsmassnahmen eingeführt werden. Zu kämpfen, um eine solidarische und feministische Gesellschaft aufzubauen. Im Namen dieser Mutter und ihrer Tochter und all derer, die ermordet wurden, kämpfen wir für diejenigen, die noch am Leben sind!
Am 25. Januar wurde eine Frau (44 Jahre) tot vor einem Haus in der Weberstrasse in Bern gefunden. Mittlerweile wurde ein Mann im Zusammenhang mit der Tat festgenommen. Es ist bereits der 6. Feminizid in diesem Jahr.
Erneut sind wir traurig und wütend. Wir kannten die Frau nicht und wissen sehr wenig über sie. Aber wir wissen, dass Menschen sie vermissen werden. Wir wissen, dass ihr Leben zu früh durch patriarchale Gewalt beendet wurde. Wir wissen, dass sie ein einzigartiger Mensch war und wir wissen dass die Umstände ihres Todes kein Einzelfall sind. Feminizide passieren jeden Tag auf dieser Welt. Sie passieren mitten in unserer Gesellschaft, in unseren Bekanntenkreisen, in unseren Städten, in unseren Wohnquartieren. Wir wollen nicht länger schweigen angesichts dieser Gewalt. Wir wollen sie benennen und aktiv verhindern. Wir lassen uns nicht vereinzeln, sondern wollen uns zusammenschliessen und eine kollektive Antwort finden.
Um an M. zu gedenken, treffen wir uns am Montag 17.2.25, 18:00 bei der Tramhaltestelle Pestalozzi, Bern. Lasst uns zusammenkommen, um an M. und ihre Geschichte zu erinnern, um zusammen traurig und wütend zu sein. Denn nimmt uns das Patriarchat eine*, antworten wir alle!
Bring Kerzen, Blumen oder ein Plakat mit wenn du magst.
Das Gedenktreffen ist offen für alle Geschlechter.