
Am 9. November wurde eine Frau in Truttikon (ZH) getötet
Wütend und traurig lesen wir in den Medien erneut von einem Feminizid. Die 65-jährige Frau mit philippinischen Wurzeln wurde von ihrem Ehemann getötet, welcher sich dann suizidiert hat. Mehr werden wir über die Frau wahrscheinlich nie erfahren. Jedoch hinterlässt sie Menschen, die sie geliebt haben und nun um sie trauern. Ihnen wünschen wir ganz viel Kraft!
Hinter jedem Feminizid steckt ein ausgelöschtes Leben, eine Person, die aus dem Leben gerissen wurde. Wir wollen an die Frau gedenken und uns erinnern, warum es notwendig ist, dass wir uns gegen patriarchale Gewalt organisieren.
Wir wissen, dass Feminizide kein individuelles „Beziehungsdrama“ sind, sondern Ausdruck eines Systems, das Frauen, queere und marginalisierte Menschen entwertet und kontrolliert. Jeder Feminizid ist politisch. Jeder Feminizid zeigt, dass patriarchale Gewalt weder „Einzelfall“ noch „unvorhersehbare Tragödie“ ist, sondern das Resultat eines alltäglichen Kontinuums von Abwertung, Kontrolle, Einschüchterung und Gewalt.
Unser Kampf richtet sich gegen ein Patriarchat, das solche Taten erst möglich macht – gegen Strukturen, die Täter schützen und Betroffene alleine lassen.
Wir wissen: Unser Schutz liegt auch in unseren eigenen Händen. In unseren Solidaritätsnetzwerken, in unseren Communities, in unseren kollektiven Fähigkeiten, uns gegenseitig zu unterstützen, zu stärken und sicherer zu machen. Wir setzen auf gegenseitige Hilfe, auf Bildungsarbeit, auf praktische Solidarität und auf konsequente Benennung dieser Gewalt – immer und überall.
Lasst uns wütend bleiben. Lasst uns organisiert bleiben.
In Gedenken an die Frau aus Tuttikon und alle unsere ermordeten Geschwister. Wir werden euch nie vergessen – und wir werden nicht aufhören zu kämpfen.






