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Aktion Feminizid

Kundgebung: Gerechtigkeit für Kelly

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Feminizid

Feminizid in der Schweiz im Jahr 2025

Am 27. August 2025 wurde in Rorschach (SG) eine Frau getötet.
Zuerst tönte es nach einem Unfall: Taucher:innen hätten in der Nähe des Hafens von Rorschach unter Wasser eine tote Frau gefunden. Weil sie Unterwäsche, Schwimmflossen und eine Schwimmbrille trug, sah es danach aus, als sei sie beim Schwimmen gestorben. Jetzt wurde ihr Ehemann verhaftet.
Sie wurde 42 Jahre alt und hatte nigerianische Wurzeln. Mehr wissen wir nicht über sie. Das ändert nichts daran, dass wir um sie trauern. Jede Person, die Opfer unserer patriarchalen Gesellschaft wird, löst von Neuem Trauer und Wut in uns aus. Jede Person, die durch einen Feminizid stirbt, ist eine zu viel.
Wir sind erst Anfang Oktober und zählen schon mehr Feminizide als jemals zuvor, seit Feminizide in der Schweiz aufgezeichnet werden. Es gibt sicherlich mehrere Gründe dafür. Darunter:
• Die Gewalt hat weltweit zugenommen. Der Faschismus ist auf dem Vormarsch. Viele Menschen in der Schweiz machen sich Sorgen um ihre Zukunft, auch wirtschaftlich. Patriarchale Verhaltensmuster führen dazu, dass viele Männer den Druck abbauen, indem sie Gewalt an sozial schlechter gestellten Menschen ausüben.
• Feministische Kollektive und Organisationen berichten systematisch über Feminizide und haben darauf hingewiesen, dass Unfälle sich häufig als Feminizide herausstellen. Die traurige Frage bleibt offen: Wie viele Feminizide wurden in der Vergangenheit als Unfälle bezeichnet?
Im Namen unserer verstorbenen Schwester aus Rorschach, im Namen all derer, die schon vor ihr aus dem Leben gerissen wurden und für alle, die ihnen nahestanden und um sie trauern: Es muss sich etwas ändern. Jetzt! Organisieren wir uns, werden wir aktiv. Gemeinsam können und werden wir das Patriarchat entwurzeln. Damit wir nie wieder um ein verstorbenes Geschwister trauern müssen.