Kategorien
Feminizid Statement

Let’s talk about Sex Work

Voller Trauer haben wir vom 19. Feminizid in Richterswil am 11. Novembers 2023 erfahren. Sie arbeitete als Sexarbeiterin und wurde an diesem Abend von einem Kunden in einer Wohnung ermordet.

Wie ProCore (Prostitution Collective Reflection) und FiZ in einem Bericht zu Gewalt in der Sexarbeit schreiben, sind nicht alle Sexarbeiterinnen von Gewalt betroffen – es ist aber ein Bereich, der überdurchschnittlich stark von patriarchaler Gewalt und Prekarität gekennzeichnet ist. Viele Sexarbeiterinnen erfahren alltägliche Abwertung, Gewalt und Ausbeutung – immer wieder werden Sexarbeiter*innen ermordet.

Diese Gewalt gründet in einem hierarchischen und patriarchalen Geschlechterverhältnis, in dem Männlichkeit bedeutet, Macht und Kontrolle über Frauen, feminisierte Menschen und Queers auszuüben. Feminizide, wie dieser in Richterswil, beruhen auf patriarchalen Vorstellungen, gemäss denen cis Männer Anspruch darauf haben, weibliche und feminisierte Körper zu besitzen. Dabei müssen sich Täter und ermordete Person nicht unbedingt kennen, wie die Feminizide an Sexarbeiter*innen zeigen.

Wir sind unglaublich traurig und wütend. Wir denken an die ermordete Frau, ihre Angehörigen und ihre Berufskolleginnen. Und wir kämpfen weiter für eine Welt in der alle Frauen und Queers in Sicherheit leben können. Wir wollen uns lebend – keine einzige* mehr!