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Statement

Ohne transformative Justiz wird es weitere Feminizide geben.

Stellt euch vor, wie überrascht wir waren, als wir erfuhren, dass unsere Meinung jetzt sogar vor Gericht geteilt wird…!

«Das ist das Verbrechen von jemandem, der sich als Besitzer einer Frau versteht. Er erträgt nicht, dass sie ihm entwischt und tötet sie lieber. Zu sagen, dass man aus Liebe tötet, ist ein Schwindel. In Wirklichkeit tut man es, um sich für seine eigene narzisstische Kränkung zu rächen.»  

Während der vergangenen Tage stand in Porrentruy ein Mann vor Gericht, der 2022 in Courgenay versuchte, seine Ex-Partnerin zu töten. Der Anwalt der Verteidigung war sich für nichts zu schade, um zu verhindern, dass sein Klient des Mordes schuldig gesprochen wird, woran wir leider gewöhnt sind. Woran wir weniger gewöhnt sind, ist, dass die Staatsanwaltschaft offiziell von Feminizid spricht. Und dass ein Anwalt, der unbedingt seinen Klienten retten will, sagt, dass Feminizide ohne transformative Justiz nicht verhindert werden können.

Wir sagen es ja schon lange: Wir brauchen einen Systemwechseln und gesellschaftlichen Wandel, die Abschaffung des Patriarchats und ein restorative und transformative Justiz anstelle einer bstrafenden, damit die Feminizide enden!

Der versuchte Feminizid in Courgenay im Jahr 2022 zeigt auch etwas anders, das wir immer wieder hervorheben: Weder Polizei noch Gerichte schützen uns, sondern nur unser Umfeld. Der Täter kam gerade aus der U-Haft und das Opfer war dabei, Klage gegen ihn zu erheben. Während dem Prozess sagte sie, sie sei nur noch lebend, weil ein Nachbar ihre Schrei gehört habe und eingeschritten sei.

Unseren Schutz an die Polizei und die Justiz zu delegieren, funktioniert nicht. Schauen wir zu einander und verteidigen wir uns! Zusammen sind wir stärker.