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Selbstverteidigung Statement

Selbstverteidigung gegen patriarchale Gewalt ist legitim!

An die Frau in Thonon-les-Bains: Wir glauben, dass du aus Notwehr gegen deinen gewalttätigen Partner gehandelt hast. Wenn dies der Fall ist, hast du unsere volle Unterstützung.

Im März 2023 hat eine Frau in Thonon, in der Nähe von Genf, ihren Partner erstochen. Wenn eine Frau ihren Partner oder Ehemann physisch verletzt, wird oft vorschnell von häuslicher Gewalt ausgegangen, doch in vielen solchen Fällen sieht die Realität anders aus.


Während physische Angriffe von Männern meist angewandt werden, um einen Besitzanspruch zu untermauern, werden sie von Frauen in der überwiegenden Mehrheit als Selbstverteidigung ausgeübt. Beim Weiterlesen erfährt man in der Presse, dass der betreffende Lebensgefährte im Jahr 2022 wegen häuslicher Gewalt verurteilt wurde.

Als Kampagne, die gegen Feminizide kämpft, sagen wir laut und deutlich, dass Selbstverteidigung gegen patriarchale Gewalt legitim ist. An alle Menschen, die sich für das Leben entschieden und einen Weg gefunden haben, sich zu verteidigen: Wir unterstützen euch von ganzem Herzen.

Auf der ganzen Welt werden Tausende von Frauen kriminalisiert, weil sie ihr Leben gerettet haben. In Frankreich wurde Alexandra Richard zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie ihren Ehemann, der sie gefoltert hatte, getötet hat.

Es ist von grösster Bedeutung, alle Frauen und alle von patriarchaler Gewalt betroffenen Menschen zu unterstützen, die kriminalisiert werden, weil sie in Notwehr gehandelt haben.

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Selbstverteidigung Statement

Bravo aber nein, danke!

Am 15. Januar wurde Christophe Moreau in Porrentruy verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Velosport-Fans kennen ihn unter anderem, weil er im Jahr 2000 bei der Tour de France Vierter wurde. Vor zwei Wochen hat er damit gedroht, seine Ex-Partnerin und seine zwei Töchter zu töten.

2019 hat die jurassische Polizei zahlreiche Hilferufe von Mélanie und ihrem Umfeld ignoriert. Mélanie wurde am 21. Oktober 2019 in Courfaivre von ihrem Ex-Partner umgebracht. In Reaktion darauf wurde der Verein «Association Mel» gegründet, um dafür zu sorgen, dass der Gewalt gegen Frauen und den Femiziden endlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Die schnelle und entschiedene Reaktion der jurassischen Polizei und Justiz hängt vielleicht damit zusammen, dass die Ex-Partnerin von Christophe Moreau eine im Kanton Jura bekannte und einflussreiche Persönlichkeit ist. Das Engagement des Vereines «Association Mel» hat aber zweifellos auch eine wichtige Rolle gespielt.

Wir möchten, dass die gesamte Gesellschaft uns verteidigt und wir dafür weder Polizei noch Justiz brauchen, aber bis es so weit ist, begrüssen wir das Zeichen, das die jurassischen Behörden an alle gewalttätigen Männer sendet.

Polizei und Justiz wurden geschaffen, um eine Gesellschaftsordnung zu verteidigen, in der gewisse Kategorien von Menschen mehr Macht haben als andere. Logischerweise haben die weniger mächtigen Gesellschaftsgruppen weniger Chancen, gehört zu werden, wenn sie sich an die Polizei und die Justiz wenden. Polizei und Justiz sind dazu da, ein System zu verteidigen, dass nur funktioniert, wenn «Frauen» weniger Macht haben und ausgebeutet werden können. Deshalb werden sie unsere Rechte und Sicherheit nie wirklich garantieren können.

Lernen wir, uns selbst zu verteidigen. Seien wir solidarisch untereinander und verurteilen wir jede Gewalthandlung entschieden und öffentlich. Damit wir eines Tages keine anderen Menschen mehr brauchen, um unser Leben und unsere Freiheit zu verteidigen.

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Feministische Selbstverteidigung